18 - Rheinfelder Rheinuferrundweg extended

Verbindung von Stadt, Freiraum und Fluss zu einer grenzüberschreitenden Promenade
Am Rhein flanieren, verweilen und in den Sommermonaten ein kühles Bad nehmen – all diese Aktivitäten sind bei der Bevölkerung der Region Basel sehr beliebt. Um die Verbindung zwischen Fluss und Mensch zu stärken, werten die Gemeinden zwischen den beiden Rheinfelden auf Schweizer und deutscher Seite sowie Grenzach-Wyhlen (DE) bis nach Stein (CH) und Bad Säckingen (DE) die siedlungsnahe Rheinlandschaft für die Erholungsnutzung auf. Den Anstoss für das Landschaftsprojekt «Rheinuferrundweg extended» gab die IBA Basel 2020.

Die sogenannten «beiden Rheinfelden» als auch die Länder Deutschland / Schweiz trennt der Rhein. Beide Städte engagierten sich von Beginn an aktiv bei der IBA Basel 2020. Gemeinsam reichten sie auch das Projekt Rheinfelder Rheinuferrundweg extended ein. Dieses sollte und soll auch weiterhin fehlende Wegstrecken ergänzen und bestehende, aber oftmals nicht sehr komfortable Wege für Radfahrer*innen und Fussgänger*innen attraktiver gestalten sowie Aufenthaltsmöglichkeiten verbessern oder komplementieren. Geplant war in diesem Zuge auch der sogenannte «Rheinsteg», eine Brücke für Fussgänger* innen und Radfahrer*innen, die beide Rheinfelden (CH / DE) um eine weitere Querungsmöglichkeit zwischen Deutschland und der Schweiz bereichern sollte. Sie konnte jedoch nicht realisiert werden. Eine Erhöhung der Baukosten und ein damit in Verbindung stehendes Referendum mit Urnenabstimmung liessen den Bau nicht zu. An Fahrt verlor das Projekt dadurch aber nicht - ganz im Gegenteil: Durch die Miteinbeziehung der Nachbargemeinden Grenzach-Wyhlen, Schwörstadt, Wehr und Bad Säckingen auf deutscher sowie Stein, Mumpf, Wallbach und Möhlin auf Schweizer Seite entstand in Zusammenarbeit der Rheinfelder Rheinuferrundweg extended. Anstatt ursprünglich nur den Uferabschnitt beider Rheinfelden (CH / DE) zu betrachten, entwickeln die Projektträger*innen gemeinschaftlich einen insgesamt 30 Kilometer langen Flussabschnitt. Der gesamte Rheinabschnitt soll Teil eines länderübergreifenden Flussparks werden – inklusive neuen Sitz- und Spielmöglichkeiten, Aussichtsplattformen, Kanustationen und Schiffsanlegestellen. Unter der Leitung von Rheinfelden (Baden) (DE) wurde das Projekt bei Interreg ABH (Alpenrhein-Bodensee- Hochrhein), einem regionalen Förderprogramm der Europäischen Union, eingereicht und als Leuchtturmprojekt bewilligt. Einzelne Massnahmen flossen in die dritte Generation des Agglomerationsprogramms Basel ein. Viele der geplanten Erholungsmassnahmen liegen direkt am Wasser, einige im oder nahe dem Siedlungsgebiet, andere im Wald. Für die Projekte bedeutet dies, dass bei der Erarbeitung vielfältige Interessen und übergeordnete rechtliche Vorgaben beachtet werden müssen – wie das Gewässerschutzund das Waldgesetz, aber auch das kantonale Rheinuferschutzdekret. Das erfordert eine besonders sorgfältige Planung und Interessenabwägung. Als Motor der Projektgruppe IBA Rheinliebe trägt das Projekt dazu bei, eine gemeinsame Identität und Einheit der Rheinufer in der trinationalen Region zu garantieren. Es stärkt die touristische Attraktivität der trinationalen Region und macht den Rhein als grenzüberschreitenden, gemeinsamen Natur-, Kultur- und Naherholungsraum erlebbar.

Dieser Artikel ist ein Auszug aus der IBA Fachpublikation «Gemeinsam Grenzen überschreiten».